Hallo, Dorothea ist ein ca. zweijähriges Rosettenmeerschweinchen und war vor zwei Wochen ziemlich arm dran.Sie hat nichts mehr gefressen und die Vorderzähne waren richtig diagonal schief.Ich bin mit ihr in die Tierklinik Linz Süd.Dort hat die Tierärztin festgestellt,daß Dorothea eine Schlucklähmung hat.Dorothea wurde quasi stationär aufgenommen,unter Narkose wurde das Kiefer geröngt und die Zähne gekürzt.Im Röntgen wurde nichts pathologisches festgestellt.Und eine der jungen Tierärztinnen hat am nächsten Tag begonnen,Dorothea mit Rody-care(oder so)zwangszufüttern.Ich habe sie am Abend mit nach Hause bekommen und bin dann eine Woche jeden Abend in der Klinik mit dem Meerschweinchen gewesen.Sie wurde gewogen,die Zähne kontrolliert,die Darmgeräusche abgehört,Dorothea bekam jeden Abend eine Schmerzspritze und wurde für eine Weile an den Tropf gehängt.Unter Tags hatte ich sie mit in der Arbeit und mithilfe meiner KollegInnen habe ich ihr das Futter eingegeben.Für alle,die noch nie zwangsgefüttert haben:das ist so,wie wenn man versucht,einem unwilligem Säugling Spinat einzuflößen.Nach einer Woche(und aufgrund der tatkräftigen Unterstützung eines Kollegen)hat Dorothea wieder selbständig zu fressen begonnen.In der Tierklinik habe ich ein orales Schmerzmittel für sie bekommen,das habe ich jetzt auch ausschleichen lassen.Ende der Woche muß Dorothea noch einmal zur Kontrolle. Zum einen bin ich sehr froh,daß die Geschichte fürs Erste gut ausgegangen ist,was mich aber auch beschäftigt,ist der Grund für die Schlucklähmung.Neben dem Kieferröntgen wurde auch ein Bauchröntgen angefertigt,das war ebenfalls o.B.In der Tierklinik haben die Ärzte gemeint,daß der Grund oft nicht feststellbar ist.Meerschweinchenlähme und ein Tumor sind auszuschließen,möglicherweise hat sie sich beim Fressen das Zahnfleisch verletzt und wegen der Schmerzen mit dem Fressen aufgehört.Nachdem ich diesen Zirkus,wenn´s leicht geht,nicht noch einmal erleben möchte,bin ich für alle Informationen über mögliche Ursachen dieser Schlucklähmung dankbar. Herzliche Grüße Karin
zuerst einmal freut es mich sehr, dass es Dorothea wieder besser geht und ich halte Euch fest die Daumen, dass es so bleibt.
Ich habe nochmals zu dem Thema herumgesucht und da ist mir dann folgendes eingefallen: Schlucklähmung heißt ja, dass ein Meeri gar nicht mehr hinunterschlucken kann, nicht mal mehr ein paar Tropfen Wasser. Dorothea konnte das ja scheints doch noch, weil die Zwangsernährung ja letztendlich doch funktioniert hat.
Das würde ja eigentlich bedeuten, dass es keine echte Schlucklähmung war. Ich habe auch ein paar Hinweise gefunden, dass Schlucklähmung oft fälschlicherweise zu schnell angenommen wird.
Meistens sind Beschwerden beim Fressen auf Zahnprobleme, Zahnschmerzen, freigelegte Zahnhälse (gibts auch bei Meeris), Kieferabszess (aber das Kiefer wurde ja geröngt, das hätte man gesehen), aber auch Zahnfleischentzündungen und Verletzung der Mundschleimhaut zurückzuführen. Kleinere Verletzungen des Zahnfleisch oder der Mundschleimhaut sind kaum zu erkennen.
Dann kann eine Degeneration der Kaumuskeln vorliegen, wenn das Meeri zu lange schon selbst nichts mehr gefressen oder zuwenig gefressen hat.
Weiters in Frage kommen Halsentzündungen, aber auch Hefepilzbefall ist möglich (eventuell auch Kot untersuchen lassen).
Über Tumor haben wir schon geredet, Gottseidank liegt das bei Euch nicht vor.
Ach ja: und die Lymphknoten am Hals sind eh nicht geschwollen? Das kann nämlich auch vorkommen, dass sie dann Beschwerden bekommen.
Letzendlich erwähnt sei, dass Fressbeschwerden auch oft Folge von Magen-Darm-Störungen sein können. Aber zum Thema Blähungen brauche ich Dir sicher nichts mehr zu erzählen.
Was auch immer es war: ich hoffe sehr für Dich, dass es nicht mehr vorkommt.
Hallo Karin, es tut mir leid um die arme Wutz, aber jetzt habt ihr das ja überstanden. Ich weiß, es kostet viel Kraft.Wirklich alle Achtung.
Ich denke allerdings auch nicht, dass hier eine Schlucklähmung vorlag. Ich hatte bereits auch ein sogenanntes Zahnschwein, was nach der Zahnkorrektur nicht mehr anfing zu fressen. Die Tierklinik war ratlos. Wir sind später davon ausgegangen, dass der Kaureflex, durch das lange, nicht mehr selbständige fressen, nicht mehr gegeben war. Wir haben versucht 6 Wochen lang zuzufüttern, aber er wollte irgendwann gar nicht mehr. Jetzt wünsche ich Euch erstmal ein wenig Erholung und alles Gute. LG Karin
hallo Bina, vielen Dank für die umfangreiche Antwort.Bei der Kontrolle in der Tierklinik werde ich wegen eines möglichen Pilzbefalles nachfragen,das ist wirklich ein guter Tipp! Die Lymphknoten sind nicht angeschwollen,die wurden in der Klinik regelmäßig kontrolliert.Und sonstige Tumore sind derzeit auch nicht feststellbar.Und wenn die Ursache wirklich eine(kleine)Verletzung der Mundschleinhaut war,ist die jetzt hoffentlich verheilt. Herzliche Grüße Karin
Hallo Karin, Vielen Dank für die guten Wünsche!Schade,daß es dein Schweinchen nicht geschafft hat.In der Tierklinik haben sie mir anfangs auch nicht viele Hoffnungen gemacht(aber trotzdem umfassend behandelt),anscheinend überleben nur wenige Meeris eine Zeit ohne aktives Fressen. Herzliche Grüße Karin
Auch ich wünsche deiner Maus alles gut und hoffe das ihr Zustand stabil bleibt. Mit einer Schlucklähmung habe ich noch keine Erfahrung sammeln können. Aber ich weiss was es heisst wenn man ein Schweinchen päppeln muss. Leider haben wir damals bei Poppins den Kampf auch verloren... Auf jeden Fall sind für Euch die Pfötchen gedrückt.
Hallo, vielen Dank für eure aufmunternden Worte und die Infos. Leider habe ich jetzt etwas mehr Klarheit,warum Dorothea nichts gefressen hat.Gestern abend beim Füttern ist mir aufgefallen,daß das linke Auge deutlich vergrößert ist.In der Tierklinik wurde der Schädel geröngt.Die gute Nachricht ist,daß kein Tumor im Kopf feststellbar ist,das linke Auge unterscheidet sich aber von rechten in der Schattierung deutlich.Jetzt wird Dorothea mit Antibiotika gegen eine mögliche Entzündung behandelt,leichten Ausfluß aus dem Auge hat sie auch.Die andere Theorie lautet,daß sie im Auge selbst einen Tumor hat.Laut dem Tierarzt wäre das nicht extrem tragisch,so einen Fall hatten sie vor kurzem bei einem Hund.Das Auge muß zwar entfernt werden,aber wenn der Tumor nicht metastasiert hat,hat sie gute Chancen,zu überleben.Bei der Zahnkontrolle gestern hat der Arzt auch festgestellt,daß die Zähne auf der linken Seite wieder Spitzen bekommen haben.Durch den Schmerz im Auge(anscheinden läuft dieser Prozess im Auge schon länger) frißt Dorothea anscheinend mehr auf der rechten Seite-und das hat das Zahn- und Schluckschlammassel ausgelöst. Herzliche Grüße Karin
Hallo Karin, die arme kleine Schnute, kein Wunder das sie nicht fressen wollte. Ich hoffe, das es sich nicht um einen Tumor handelt, aber eine Augenentfernung ist machbar. Meinem Wusel musste man letztes Jahr Pfingsten das linke Auge wegen einem Abszess entfernen. Der Abszess hatte sich vermutlich durch einen entzündeten Zahn gebildet. Am Zahn selbst war später allerdings nichts mehr festzustellen. Das Auge wurde auch deutlich grösser, bis er es nicht mehr schliessen konnte. Der OP ist hier in einer Tierklinik durchgeführt worden. Diese Klinik ist u.a. auf Augen-OP spezialisiert. Es hat alles super geklappt und er ist seit dem wesentlich aktiver. Wir sind davon ausgegangen, dass er schon länger Schmerzen gehabt haben muß. Dir und der armen Schnute drücken wir hier alle Daumen und Pfötchen, dass sie bald keine Schmerzen mehr hat. LG Karin
also ich weiß auch von ein paar Meerschweinchen, denen ein Auge komplett entfernt werden musste und die trotzdem danach noch glücklich und zufrieden waren. Meeris kommen mit einem Auge auch weiterhin noch gut klar.
Nachdem Dorothea ja nun ein paar mal gründlich durchgecheckt wurde, kann man auch guter Dinge sein, dass sich noch keine Metastasen gebildet haben.
Wurde auch der Kieferbereich nochmals kontrolliert? Sonst sind ja solche Augenprobleme oft auch ein Zeichen für Kieferabszess.
Ich halte Euch jedenfalls ganz fest die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet und Dorothea noch eine lange Zeit bei Dir hat!
Hallo, vielen Dank für eure aufmunternden Worte.Derzeit wird Dorothea mit Antibiotika,oralen Schmerzmitteln und schmerzlindernden Augentropfen behandelt.Ich habe den Eindruck,das Auge ist schon ein Häuchlein kleiner.Heute muß ich wieder zur Kontrolle in die Tierklinik.Vom Verhalten her ist sie wieder ziemlich die "Alte",gestern hat sie lautstark die Pelletes eingefordert(die bekommen sie immer am Abend)und viele gefressen,später hat sie durch ihr Geschrei vor dem Kühlschrank noch eine Extraportion Salat für alle herausgeschunden und auch selbst genug vertilgt.Ob die umfangreiche Schmerzmedikation die Verbesserung herbeigeführt hat oder ob doch die Antibiotika helfen,weiß ich nicht.Ich werde euch übernächste Woche weiter berichten,nächste Woche bin ich auf Urlaub und auf Weiterbildung,und daheim habe ich kein Internet. Herzliche Grüße Karin
Hallo, ich bin wieder zurück.Dorothea geht es im Moment sehr gut,sie hat an Gewicht zugelegt und wiegt jetzt wieder über 900 g.Das linke Auge ist unverändert,es ist immer noch deutlich größer als das rechte,aber es ist auch nicht mehr gewachsen.Gestern war ich mit Dorothea in der Tierklinik,der Tierarzt ist mit ihrem Befinden sehr zufrieden.Seit gestern abend lasse ich jetzt das orale Schmerzmittel weg und beobachte genau.Ich hoffe,ihr Zustand bleibt stabil.Sie ist auch sehr gut aufgelegt und nutzt ihre "Erkrankung" schamlos aus.Sie fordert sehr oft frisches Futter und frisst nur die besten Stücke.Den "Rest"fressen dann die anderen,die haben inzwischen auch deutlich an Gewicht zugelegt-wahrscheinlich nur aus Solidarität. Herzliche Grüße Karin
das sind ja erfreuliche Nachrichten - danke, dass Du uns am Laufenden hältst. Ich hoffe, dass Dorothea jetzt auch ohne Schmerzmittel gut zurecht kommt und dass der Appetit bleibt.
Ich habs bei meinen wieder gemerkt: ein bißchen zuviel an Gewicht ist nicht immer ein Nachteil - wenn es was Ernstes hat, nehmen die Meerschweinchen eh immer rapid ab und da ist es nicht schlecht, wenn sie "Reserven" haben.
Alles Gute weiterhin - ich hoffe, dass Dorothea nun stabil bleibt.
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